Ersteindruck & Lieferumfang
Grundsätzlich ist beim Easy Home Saugroboter alles dabei, was zum Betrieb eines Saugroboters gehört: Neben Rundbürsten (jeweils zwei Stück pro Seite) und Reinigungstool enthält die Verpackung auch eine Fernbedienung, mit der der Roboter ferngesteuert werden kann und die Ladestation. Letztere fühlt sich wenig wertig an, erfüllt aber im Test ihren Zweck.
Der Roboter fasst sich dafür ordentlich an und zeigt auf den ersten Blick, bis auf einige Plastik-Kleinteile keine Verarbeitungsmängel auf. Auch die Fernbedienung liegt einigermaßen gut in der Hand. Kleine Abzüge gibt’s bei den Rundbürsten, die aus einer Art Gummi bestehen, statt aus versteiften Plastikfasern und im Test schon nach ein paar Saugläufen ein wenig zerzaust aussahen. Ansonsten aber alles in Ordnung und für den Preis von 130€ auf jeden Fall annehmbar.
Technische Daten Easy Home Saugroboter
- Akku: 2600 mAh / 14,4 V
- Staubbehälter-Volumen: 350 ml
- Ladezeit: ca. 4-6 Stunden
- Batterien Fernbedienung: 2x AAA
- Gewicht: 3,1 kg
- Ladestation und automatisches Aufladen
- Maße: ø 32 cm, Höhe 8,5 cm
- Lautstärkeentwicklung: 68 db
- Bedienung mit Fernbedienung
- Kantenreinigungsmodus
- Preis: je nach Region zwischen 110€ und 130€
Navigation & Funktionsumfang
Bei der Navigation setzt der Aldi-Roboter auf einen Gyrosensor, was für ein Gerät dieser Preisklasse ganz erfreulich ist, Infrarot-Hindernissensoren und den klassichen Bumper, zudem verfügt er über einige Sturzsensoren, die einen Treppensturz verhindern sollen. Er fährt also nicht wie vergleichbare Modelle einfach nur im Chaos-Modus den Raum ab, sondern
setzt auf eine systematische Route, die eine besonders gründliche Reinigung ermöglichen soll. Dazu lassen sich per Knopf auf der Ladestation oder per Fernbedienung, mit der der Roboter auch manuell gesteuert werden kann, vier verschiedene Saugmodi einstellen:
- Flächenmodus: Im Flächenmodus fährt der Roboter große Flächen zügig ab, spart dabei aber Kanten und Ecken aus.
- Kantenmodus: Im Kantenmodus orientiert sich der Roboter an dem Raumkanten und fährt diese ab, spart dabei aber große Flächen aus.
- Automatik-Modus: Im Auto-Modus verwendet der Roboter einen Mix aus dem Flächenmodus und dem Kantenmodus, die er dann abwechselnd einsetzt.
- Starkreinigungsmodus: In diesem Modus fährt der Easy Home einen Bereich spiralförmig ab, kehrt allerdings nach 10 Minuten Reinigungszeit an die Ladestation zurück bzw. wechselt in den vorherigen Modus zurück. Das ist lt. Betriebsanleitung so gewollt, ergibt allerdings in meinen Augen wenig Sinn.
Zusätzlich lassen sich noch zwei verschiedene Saugkraftstufen einstellen: Normal und Stark, wobei diese sich in der Saugkraft nicht großartig unterscheiden.
Der normale Saugvorgang kann darüber hinaus auch per Knopfdruck auf das Bedienelement des Roboters gestartet oder pausiert werden.
Zudem unterstützt der Roboter von Aldi auch die zeitliche Terminierung der Reinigungsfahrten. Diese ist allerdings etwas umständlicher: Auf Ladestation und der Fernbedienung muss jeweils die selbe Zeit eingestellt werden, danach kann erst eine Zeitplanung eingestellt werden.
Auch die Kollisionserkennung kann abgeschaltet werden, wozu das nützlich sein soll – keine Ahnung.
Im Test hat der Roboter ganz gut navigiert, lediglich im Kantenmodus hat er einige Probleme bei der Erkennung der Raumkanten und fährt so auch mal trotz eingestelltem Modus Flächen ab. Wenn er die Kanten allerdings findet, reinigt er dank Rundbürsten (zumindest auf Hartboden) ganz gut. Im „Stärkemodus“ soll der Roboter lt. Anleitung eine spiralförmige Route abfahren, wovon ich im Test allerdings nichts gesehen habe. Für große Wohnungen würde ich den Easy Home-Saugroboter allerdings nicht empfehlen, da er für diese im Praxistest deutlich zu lange gebraucht hat.
App & Bedienung
Tja, wer bei diesem Preis auf eine Steuerung per App gehofft hat, der wird enttäuscht: Über eine App verfügt dieses Modell nämlich nicht und so findet die Steuerung per Fernbedienung und Bedienelement auf der Ladestation statt.
Leistung im Saugtest
Im Saugtest auf Hartboden schneidet der Saugroboter von Aldi erstaunlich gut ab: Von unserem Schmutzmix nahm er im Test über 90% auf, auch die Kanten reinigte er, bis auf einige Ausnahmen, zufriedenstellend. Dafür sieht’s in den Ecken nicht so gut aus: Dort sammelte sich auch nach zweifachem Sauglauf der Dreck, was allerdings nicht weiter tragisch ist, da Ecken allgemein schwer zugängliche Stellen für Saugroboter darstellen und dort auch höherpreisige Modelle durchaus versagen.
Schlimmer sieht’s beim Teppich aus, da reicht ihm die Saugkraft einfach nicht aus: Die verteilten Haferflocken hat er zwar zu 75% aufgenommen, beim Mehl hat er allerdings auch in der höchsten Saugstufe keine Chance auf Tiefenreinigung. Im Test nahm er nur 43% auf und eignet sich deshalb aus meiner Sicht nicht für Wohnungen, die über viel Teppich verfügen.
Eignung für Haustierbesitzer
Auch bei Haaren liefert er eine unterdurchschnittliche Performance ab: Obwohl er den Großteil unserer verstreuten Haare aufgesaugt bekommen hat, konnte ich deutliche Verwicklungen auf der Reinigungswalze feststellen. Auf lange Sicht wird er hier wohl durchaus Probleme bekommen. Für Haustierbesitzter eignet sich der Easy Home-Saugroboter also definitiv nicht.
Fazit
Für etwa 130€ (je nach Region) liefert der Easy Home-Saugroboter von Aldi eine gute Reinigungsleistung auf Hartboden, beim Teppich sieht es allerdings weniger gut aus. Auch für Haustierbesitzer ist er eher nichts, für Hausstauballergiker dank verbautem Hepa-Feinstaubfilter dagegen schon. App gibt’s keine, was bei dem Preis aber nicht sonderlicht verwundern sollte. Auch bei der Navigation setzt Easy Home auf den klassichen Gyrosensor mit Infrarot-Hindernissensoren und Bumper, die ganz gut Funktioniert und nur in den Sondermodi teilweise Mist baut.
Oben genannte Negativpunkte sind allerdings noch ganz verkraftbar, anders sieht es bei der Rückkehr zur Ladestation aus: Da er diese oft selbst beim Reinigen im Raum herumschiebt, findet er zum Abschluss der Reinigung oft nicht zur Ladestation zurück und sucht ewig im Raum herum, was richtig nervig ist und häufiges Eingreifen erforderlich macht. Falls er die Ladestation doch mal findet, benötigt er oft mehrere Anläufe, um den richtigen Auffahrwinkel zu finden.
Spielereien wie Routenplanung, Spotcleaning oder eine Übersicht der gereinigten Bereiche sind dank der fehlenden App natürlich auch nicht dabei. Auch NoGo-Zonen gibt es nicht.
Laufzeitmäßig kommt er, je nach Saugkraftstufe, auf etwa 50 – 70 Minuten, bei der Batterieladezeit gibt der Hersteller 4-5 Stunden an, was doch ziemlich hoch ist für einen 2600mah-Akku.
Für wen eignet sich der Easy Home Saugroboter von Aldi?
Das ist relativ einfach zu beantworten: Wer eine kleine Wohnung mit viel Hartboden hat, nicht viel Geld für einen Saugroboter ausgeben möchte oder ein Zweitgerät als Ergänzung zum Premium-Saugroboter sucht, der macht für den Preis nichts falsch. Für Tierbesitzer oder Personen mit großen Wohnungen empfiehlt sich der Roboter allerdings nicht.
Alternativ: Ecovacs DEEBOT Ozmo 900
Jedem, der etwas mehr und trotzdem keine 1000€ ausgeben möchte, empfehlen wir zum Beispiel den Ecovacs DEEBOT Ozmo 900. Der ist zwar um gut zwei Drittel teuer, bietet dafür dank Lasernavigation und Appsteuerung auch auf lange Sicht gesehen deutlich mehr und macht einfach Spaß. Zum Evovacs DEEBOT Ozmo 900*
Eine Antwort
Vielen lieben Dank für den wertvollen Artikel! Lesenswert Tipp.